Sprüche von

Herbert "Fatsch" Bernhard

(Lehrer am Gymnasium Hohenlimburg)

Gesammelt von ca. 1970 bis 1977

    Im Geschichtsunterricht

  1. Wir haben hier eine Quelle, lest sie ´mal. Schlagt die Bücher zu auf Seite...
  2. Wen unterstützten die Könige? Steeeeeefan! (Stefan: "Die Katholiken!") Ach Quatsch, aber nein doch! Die Katholische Kirche! (Stefan: "Hab´ ich doch gesagt!") Naja.
  3. Er wurde 1804 gestorben.
  4. Wollen wir uns dieses Datum also schreiben.
  5. Untergang Roms/ Völkerwanderung

  6. Wer kam von Osten? Annekatrin! (Annekatrin: "Die Hunnen!") Ja, die Hunnen, ach nein, Blödsinn, doch nicht die Hunnen.
  7. (Ulrich Vogel stört.) Und als die Hunnen von Osten kamen und nach Rom gelangten, da sagten sie sich... – Ja Vogel, wirst Du endlich ruhig sein!
  8. Ich red´ mich noch wund.
  9. Kolonialisierung Amerikas

  10. Welche Kolonie war denn das? Hubertus! (Hubertus: "Massachussets!") Ja, Virginia, richtig!
  11. Wir hatten uns die letzte Stunde mit Angelika beschäftigt.
  12. Industrialisierung

  13. (Über die Zunahme gesundheitlicher Beeinträchtigungen) Es gab asthmatische Zufälle.
  14. (Einleitung von Industrieabwässern) Der Bach war geschwärzt von den Abfällen der Industriearbeiter.
  15. (Bergwerke) Ich habe hier eine Quelle über ein Bergberg, Werkberg, Bergbau.
  16. Imperialismus/ Weltkriege

  17. (Opiumkrieg) Was haben die Engländer kolonialisiert? (Schüler: "Indien.") Ja, China. Sie brachten Sachen hin, Opium, die die gar nicht wollten.
  18. (Schlacht bei Sewastopol) Also, vor der Krim, da saßen wir mit der Kompanie am Tage in der Höhle 204 im Dunkeln bei Licht.
  19. Es wurde gekämpft bis zum Erbrechen.
  20. (Russische Revolution) Die russischen Funktionäre wollen Europa beherrschen. Das habe ich in der Gefangenschaft mit eigenen Augen gehört. Ja nun lacht doch nicht, das stimmt. Ich weiß gar nicht, was es da zu lachen gibt.
  21. (Septemberprogramm Bethmann-Hollwegs) ...Bethmann-Hollwegs Septembergramm...
  22. (Thema Röhm-Putsch) Die einseitig denkenden Putschitzen....
  23. Im Deutschunterricht

  24. (Thema Vokale) Und was für Laute sind das? (Schüler: "A, O und U.") Nu sag´s doch schon, nu sag´s doch schon. Das ist doch A, O und U!
  25. (Kennzeichnung von Haupt- und Nebensätzen) Ich wollte es erst farbig machen, aber jetzt mache ich es doch blau.
  26. Und nun gibt es auch Subjektiere.
  27. (Tip zur Vermeidung von Interpunktionsfehlern in Klassenarbeiten) Beim Einschreiben schreibt man die Kommas doch gleich mit, das ist doch gleich mit.
  28. (nach der Klassenarbeit: "Können Sie uns den Klassenspiegel geben?") Klassenspiegel? Ja, warum denn? Wofür brauchst Du den denn? Die Zensuren? Ja.
  29. (Lektüre Jedermann) Ja, also, Jedermann prüft seine Freunde. (Vorsager recht laut: "Er ahnt, dass er einsam sein wird." Schüler: "Er ahnt, dass er ....") Falsch, nein, nein. Er ahnt es doch!
  30. .... die für gut haben wissen wollen.
  31. (Fatsch liest ein Gedicht über den rauschenden Wildbach) Im Wald ist Stille. Vögel singen, ein Wildrausch, Insekten summen.
  32. Nun geh´ mal an die Tafel, wer kann denn schreiben? Du!
  33. Wenn ich heute Dolmetscherin werden will, muss ich umlernen.
  34. Die bleitbrättrige Feige....
  35. Ich bin kein Freund des Passiv.
  36. Ja, Andreas, das sind so schlechte Formulierungen, da muss ich viel rote Tinte verspritzen.
  37. Aus verschiedenen Unterrichtsstunden

    Stundenbeginn

  38. Also, wer fehlt? Ist jemand da, der fehlt?
  39. (Dieter kommt 5 Minuten zu spät) Ja, Dieter, das ist zu spät. Wieso kommst Du so spät? (Dieter: "Der Bus hat sich verspätet.") Ja, dann musst Du früher aufstehen.
  40. (Schüler: "Herr Bernhard, ich habe mein Heft vergessen.") Ja also, wenn das hier einreisst. Ich gehe schon 33 Jahre zur Schule und habe noch nie etwas vergessen. (5 Minuten später) Ja, wo ist doch gleich mein Buch?
  41. Also, die Adelheid, die kommt noch einmal dran. Letztes Mal hat sie mich nicht befriedigt.
  42. Erarbeitungsphase

  43. Also lest ´mal von Seite 94 bis 64.
  44. Setz´ Dich doch ´mal richtig hin, sonst rutschst Du vielleicht ab und kommst ins Lazarett.
  45. So, ich will Euch das denn mal mündlich sagen, ääääähh.....
  46. Nun passt einmal gut zu. – Ja, der Vogel, der muss immer kindisch sein und lachen. Habt Ihr´s gemerkt?
  47. Jose Rivera wurde 1903 geboren. Er lebte seit 1893 in Spanien.
  48. Die Waschmaschine, wasch bewirkt sie?
  49. (Zum störenden Klaus Lohmann) Lohmann, dass man Dich wegsetzen muss! (Klaus will nach hinten gehen) Ja, bleib´ sitzen.
  50. (ein gewisser Geräuschpegel herrscht in der Klasse) Na bitte, fallt mir doch nicht dauernd ins Ohr!
  51. (Hintergrundgemurmel während des Unterrichtes) Ja, was soll denn das Gebrammel? Ich weiss nicht, das erregt mich einfach." (Hubertus: "Ganz schön pervers!")
  52. (Der Stundengong ist defekt bzw. zu laut, Hubertus fragt: "Herr Bernhard, darf ich ´mal eben den Gong leiser stellen?") Ja, wieso, friert denn einer?
  53. (Lautsprecherdurchsage: "Herr Bernhard, Herr Bernhard!" Fatsch dreht sich um:) Ja, bitte? ("Kommen Sie bitte ins Sekretariat!") Ja, sofort.
  54. (Schüler: "Ich wollte ´mal fragen, wer da teilnimmt.") Ja, sicher. (Kein weiteres Eingehen auf die Frage)
  55. Stundenschluss/ Fazit

  56. Und so können wir zum Ende der Stunde dazu sagen... – ja, die Petra, die macht ja gar nicht mehr mit.
  57. Ja, nun steckt weg.
  58. So, packt die Bücher weg, Ihr könnt sie dann später anlesen.
  59. Aktuelle politische Themen

  60. Also, es muss doch wirklich einmal etwas gegen diese brutale Bahnhof-Meider-Gruppe getan werden!
  61. Der Radikalenerlass ist nicht undemokratisch. Die sagen zwar, man kann keinen Beruf mehr ergreifen, aber die können doch Lokführer werden.
  62. Ja, man hat das Wurzel an der Übel gepackt.
  63. Klassenfahrt Bremen

  64. (Vorbesprechung zu möglichen mitmenschlichen Problemen) Wenn da so ein Einzelkind ins Landheim fährt und dann mit 8 Mann auf einer Stube liegt oder mit einem Mädchen...
  65. (Vor einem Exponat im Überseemuseum) Was ist das denn hier? (Schüler: "Fruchtbarkeitstanz der Männer") Na also!
  66. (Aufforderung zum Warten) Wattn noch, wattn noch!
  67. ("Wie lange geht die Fete denn?") Ja, wir schwimmen bis 9 Uhr.
  68. Unser Pädagoge

    Lebensführung

  69. Man muss sich ritterlich verhalten. (Gesang aus den hinteren Reihen: "Ja so war´ns, ja so war´ns, ja so war´ns die alte Rittersleut´!")
  70. Wenn da einmal so ein Unfallschwerverletzter auf der Straße liegt, dann kann man doch einmal hingehen und fragen, ob man helfen darf.
  71. Und dass Ihr mir nicht in so üble Spelunken geht!
  72. Und nicht, dass Ihr da jetzt Verbindungen knüpft. Bei diesen Partys sind ja schließlich auch Fremde, und die kennt man meistens nicht.
  73. Man denkt bei der Party, man kriegt Kaffee und Kuchen, und da kommen die mit dem Rauschgift.
  74. Ihr könnt Euch ja Euer Gedicht darauf machen.
  75. Der Leistungsgedanke

  76. Was habe ich da gehört? Ihr habt in der Vertretungsstunde Kaugummi gespielt und Karten gekaut?
  77. Bei uns wird Leistung ja heute sehr kurz geschrieben.
  78. Und wer da glaubt, er brauche keine Leistung zu bringen, der sitzt aber im Holzboot.
  79. Ja, Hubert, Deine Leistung ist unter der Gürtellinie.
  80. Stefan, bei Dir ist wirklich Holz und Malz verloren.
  81. Annette, Sie müssen fleißiger sein! Wenn Sie keinen Schwanz machen wollen, kann das in einem Leistungskurs sehr gefährlich werden.
  82. Ihr bringt keine Leistung. Leistung ist wichtig. So rufe ich Euch mit Schiller zu: Werdet philosophische Köpfe.